Willkommen auf der Rückseite des Kunstwerks zu Sara & Gregor‘s Hochzeit!

Anders als Gregis Ballkünste sind unsere dichterischen Fähigkeiten leider nur zweitklassig

Ist es rund und nicht zu hart,
Ein Ball! und Gregi ist am Start.
Ob Fussball, Padel oder Bierpong am Strand,
Gregi gerät ausser Rand und Band.

Im Fussball stets mit Leidenschaft,
und gutem Auge wo die Lücke klafft,
Gregi ruft “Da bin ich, hier!”
Er trifft, und jetzt das Siegesbier.

Auch ist ein Ballon ein tolles Ding,
Vor allem dann mit Wasser drin,
Geworfen weit, und dann mit Krach,
Dem Nichtsahnenden aufs Autodach.

90 Minuten voller Emotionen,
Rotblau, Torjubel, Fackelrauch,
Schildkrot, Wurst und Bierbauch,
Im Joggeli könnte Gregi wohnen.

Es gibt zwar keine fotografischen Beweise auf dieser Website dafür, aber Gregor hat sich schon immer gerne auf den Boden gelegt, zumindest beim Fussball spielen. Es ist also naheliegend, dass er sich dafür entschieden hat, die Firma seines Grossvaters und Vaters zu übernehmen und sein Geld damit zu verdienen, die Böden im Grossraum Basel mit schönem Parkett auszustatten. Auch darauf lässt es sich bequem liegen, vor allem zur Abkühlung im heissen Sommer. Dass dabei auch noch ein Betten-/Matratzengeschäft unter den Fittichen von Gregor ist, bekräftigt seine frühe Leidenschaft für die Horizontale.

Wenn die Tage am längsten sind und die Schule geschlossen ist, schliesst Gregi das Geschäft und Sara versetzt ihre Patienten ins Koma, damit die Beiden wie die Vögel in die (noch grössere) Wärme ziehen können (auch wenn diese Analogie genauerer Betrachtung nicht standhält). Öfters geht es dann nach Denia an der schönen Costa Blanca (oder so), wo die Uhren für immer viertel vor zwei anzeigen und zum Entspannen einladen. Für Gregi ist Denia wie ein zweites Zuhause fern von der Heimat, die er früher schon mit seinen Freunden und jetzt mit Sara teilt. So viel Spass war es jeweils, dass von Zeit zu Zeit sogar die Polizei daran teilhaben wollte und ihn in der Wohnung aufsuchte.

Als Sommer war, Denia aber noch in weiter Ferne lag oder schon lange nur noch in der Erinnerung existierte, traf man Gregi an den Wochenenden oft am nächstbesten Ort: an der Birs. Der Birs-Abend hat unverkennbare Merkmale: im Feuer brennt das Sperrgut, im Wasser steht das lauwarme Bier und durch die Boombox dröhnt Black Eyed Peas. Dieser gesetzlose Raum und (zumindest wenn die Schulwoche wieder einmal endlos schien) Sehnsuchtsort hat Gregi und uns alle bessere Menschen gemacht, unter anderem (aber nicht ausschliesslich) im Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten.

Dass Gregor einmal eine Tänzerin heiratet, war eigentlich klar. Denn auch Gregor kann seine Hüften extrem ästhetisch schwingen. Nur passiert dies ausschliesslich als Folge von ein bisschen zu viel Tequila oder Rum und besonders koordiniert sieht es dann auch nicht aus. Ganz im Gegenteil dazu, wenn Sara ihre Ballerinas anzieht. Filigran und verzaubernd hat es ausgesehen, als Sara als Mädchen Ballett-Choreographien getanzt hat.

Sara steht nicht nur auf Haut, sondern auch auf alles, was sie verdeckt. Als Italienerin hat sie Mode natürlich im Blut, was sich auch in ihrem stets stilvollen Auftreten zeigt. Gregi gibt sein Bestes, um mit ihr mitzuhalten, was manchmal auch gelingt. Glücklicherweise kann er sich jetzt jederzeit auf Saras geübtes Auge verlassen, damit Stilbrüche nun der Vergangenheit angehören.

Während Gregi sich höchst behutsam um Böden in Not kümmert, geht Sara einer fast so noblen Beschäftigung nach: dem Reparieren von Menschen. Nach dem Gymnasium entschied sie sich für das Medizinstudium, was heute ja kein Zuckerschlecken mehr ist. Vorbei sind die Zeiten, als gegen jede Beschwerde die Zähne gezogen wurden und öfter mal jemand an “Schwindsucht” starb. Nein, heute wird den angehenden Ärzten viel abverlangt. Nachdem sie das anspruchsvolle Studium dann aber mit Bravour bestanden hat, geht es den Patienten nun an die Haut. Vor Sara ist nun kein Leberfleck mehr sicher, denn als Dermatologin behandelt sie alles, was unsere Hülle betrifft. Ihr kommt natürlich auch kein Sonnenbrand mehr ins Haus, weshalb die Sonnencreme nun fix zu Gregis morgendlichem Ferienritual gehört (statt Cornflakes mit Bier wie früher).

Während Sara für ihr Leben gerne liest, wird Gregi wohl kaum ein zweites Standbein als Literat aufbauen. Trotzdem scheint es, als dachte Jane Austen an Gregi, als sie schrieb: "It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife." Und nun können beide hoffentlich behaupten: "I am the happiest creature in the world. Perhaps other people have said so before, but not one with such justice."

Hier drei Lesetipps:

• Emily Henry - Happy Place
• Sally Rooney - Normal People
• Carley Fortune - Every Summer After

Und als Gratistipp noch Saras Lieblingsfilm:

• Pride & Prejudice

Wie viele grosse Liebesgeschichten begann auch die zwischen Sara und Gregi beim Zelten - im August 2014. Es war eine dieser Nächte, an denen wir uns alle weit entfernt von unseren üblichen Zelten versammelt hatten, am Grillplatz. Die Stimmung war ausgelassen, das Lagerfeuer flackerte, und wir spielten Spiele, bei denen der Alkohol reichlich floss.

Es war längst jedem klar, was zwischen Sara und Gregi lief – jedem ausser Yann, der hatte offenbar Tomaten auf den Augen. So passierte, auf was alle - ausser Yann - warteten und die beiden verabschiedeten sich unter dem Vorwand grosser Müdigkeit zurück zu den Zelten. Aber halt, nicht ohne Yann! “Ich bin auch fix und fertig - ich komme auch gleich mit” meinte er und so gingen sie zu Dritt - dummerweise hausierten sie im selben Zelt.

Zu allem Ärger konnten sie das Ganze am nächsten Abend nicht nochmals in zweisamer (und nicht dreisamer) Zweisamkeit wiederholen, denn Sara musste früher abreisen. Trotz Strapazen war dies der Beginn dieser grossen Liebschaft - auch wenn Yann sicher noch lange nicht verstand, was da eigentlich abging.

Dies spielte sich auf dem Campingplatz Zandone in Losone ab. Das darauffolgende Jahr wollten wir erneut dort Campen gehen - leider wurde der Campingplatz an neue Besitzer übergeben, welche keine jungen “Partygäste” mehr willkommen heissen (neuer Name: Campingplatz Melezza).

Wenn dann endlich Freitag ist, gehen Gregi und Sara gerne auch mal bis in die späten Morgenstunden aus. Bei Gregi lief das früher öfters einmal nach dem Motto “dr Völlst isch dr Töllst”, jedoch hat sich auch dies im Alter ein wenig beruhigt. Über die Jahre war die Lieblingsvenue mal hier und mal da, im Stillen verdrücken jedoch beide eine Träne wenn sie ans Fame zurückdenken. Ob Vodka-Red Bull oder Captain Cola, oder gerne auch einmal ein bisschen Tequila: vor allem Gregor hat sich bei der Getränkewahl jeweils als Feinschmecker ausgezeichnet.

Der warme Süden ruft noch einmal! Italien spielt im Leben beider eine grosse Rolle, natürlich wegen Saras Herkunft usw., aber viel wichtiger wegen Gregors Barista-Ambitionen. Leider musste er seine Qualitäts-Nespressomaschine mit einem minderwertigen Fabrikat ersetzen, trotzdem gibt Gregor weiterhin sein Bestes, um Saras hohen Kaffeeansprüchen zu genügen. Gregi gibt sich auch alle Mühe, seine Italienischkenntnisse wieder aufzupolieren. Nicht viele wissen es, doch Gregi war in der Sekundarschule ein wahrer Polyglott, der drei Fremdsprachen inklusive Italienisch lernte. Über die Jahre ist leider das eine oder andere Wort verloren gegangen, doch glücklicherweise hat er ja jetzt viele Möglichkeiten, um mit Sara und Saras Familie fleissig zu üben. Auch hier an der Hochzeit: es ist nie der falsche Zeitpunkt für eine kurze Grammatiklektion.